Friedenslyrik

Friedenslyrik – Ist das eine Option in dieser Zeit? Ich denke und fühle, dass sie es ist! Die Friedensbotschaft spricht mit Friedenslyrik  auf tieferer Ebene an.

Dabei geht es auch notwendig um verschiedene Formen des inneren Friedens. Es geht um innere und äußere  Befreiung, um eine neue Sicht, um das Erleben von Verbundenheit , miteinander und mit sich selbst und der Natur. Natürlich geht es auch darum, Stellung zu berziehen zu gegenwärtigen Kriegen und Fragen aufzuwerfen und Bewusstsein zu wecken.

Auf Instagram habe ich mittlerweile etliche Friedenslyrik veröffentlicht. Davon Möchte ich hier etwas wiedergeben. Viel Freude damit!

 

Was macht Frieden aus?
Ihn schaffen ohne Waffen?
Werte wanken stark

In mir ist Trauer
Getötet wird überall
Ist es aussichtslos?

(Haikugedicht)

 

 

Beschriftetes Foto

„Frieden!“ Tönt es aller Orten
„Frieden!“ Doch nicht nur mit Worten…
Friedenslyrik fällt mir schwer …
Weiß nicht, was guter Frieden wär…
Wenn die Panzer rollen für den Sieg …
Ich sehe überall nur
Krieg

 

Brief an ❓❓❓
… und außerdem hab ich gedacht
nur liebe bricht alle macht …
… gesehen, gespürt, dass gewalt kinder kriegt …
… und nur vordergründig siegt…
… zurück bleiben zerstörung, schmerzen, verrohte herzen …
… und des siegers neue macht …
… endlosschleifen von dunkler nacht …
… und schwer auch, die macht zu erkennen und bei ihrem namen zu nennen …
… am besten erkennt man’s vielleicht am profit …
… das ist doch der mächte liebstes lied…
… und liebe wird umgebracht …
Hab ich mein Leben lang falsch gedacht?
… wer stößt sich am Ende gesund an kriegen? …
… WIE KANN DENNOCH DIE LIEBE SIEGEN?❓ …

Heute nur Fragen unter die Haut,
Zweifel und Trauer angeschaut …

P. S.
Und Ja, wir hauten das Hitlerreich in Scherben …
Und eine Ehre war’s, dafür zu sterben …
Doch für wen machte das Ganze
höheren Sinn?
Wer hatte am Ende den meisten Gewinn?
Und wie hat sich diese Großmacht verhalten …
Im Erde gestalten?

❓❓❓❓❓❓❓❓❓❓

#weltentfalten von @weltentfalten

 

 

 

 

Wie die Annemonen im Wald
Sie erschauern
Denn die Welt ist kalt

Wie das bescheidene Veilchen im Moose
Auch wie die stolze Rose

Wie die leuchtenden Scharbockskraut Sterne
Mir sagen: der Himmel ist nicht ferne ..
sondern nah …
sieh nach unten – er ist da…

Wie die geduldigen zarten Gräser
aus rissiger Erde erstehen …
Lassen ihre Pollen vom Wind verwehn …
wie Friedenssamen
die weither kamen und weithin gehn

Will wieder einmal auferstehen ..
Leben wagen
Friedenssamen in mir tragen

 

 

Zu Ende
Die Winterbedrückung
Die Kraniche kommen
zurück!
Bei ihrem Anblick
Gerate ich
In Verzückung…

Immer noch …
Als käme mit ihnen
Der Friede doch …

Wo Kraniche fliegen ist der Friede ganz nah …
Ich wünsche,ich wünsche
Es würde wahr …
🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️

 

 

Vor mir ist Leben
Hinter mir versinkt die Welt
Ich dreh mich nicht um

 

 

 

Löwenzahnwiese mit Origami Kranichen    Löwenzahnwiese gemalt

Sieben
Eher blassgelbe Kraniche
Landeten auf einer eher
sonnengelben Löwenzahn Wiese …
Sie schämten sich etwas,
Denn sie wollten auch gern
so warm – gelb sein …
Die Löwenzähne aber fanden
das Blassgelb eher fein
und gaben nichts darauf
Diese Freundschaft hörte niemals auf …

 

Ich habe mich jetzt schon oft bei der „farbkreisreise“ von Susanne beteiligt .. Über ihre wunderbare Arbeit könnt ihr euch auf Ihrer Wesite informieren: https://www.susanne-heinen.de/

 

 

Allee mit abgeschnittenen Weiden

Viele Sterne sehe ich am Himmel stehen
Viele Blätter sanft im Winde wehen
Viele Blumen bald wieder erblühen
Viele Zugvögel vorüberziehen
Viele Bäume stehn im dunkeln Wald
Viele Menschen werden nicht mehr alt
Viele, viele glauben nicht mehr an den Sieg
Viele, viele machen trotzdem Krieg
So Viele wollten, wir kämen noch  davon
Viel zu wenige glauben noch
an Kommunikation

Wenige machen den großen Gewinn
Viele, viele sehen in  der Zukunft kaum noch Sinn

Welchen Sinn macht es
zu verbluten und ( für wen?) zu sterben …
Viele nur noch Hunger, Elend erben …
Viele werden die Tage
wohl ohne Obdach begrüßen
Weil sie für’s Wohnen zu viel zahlen müssen

Wenige machen den großen Gewinn
Viele, viele sehen
in der Zukunft kaum noch Sinn

Viele, viele werden aufbrechen und fliehen
Werden ziellos durch die Länder ziehen
Und immer kleiner wird für sie der Platz
Denn viel zu viele hüten nur den eignen Schatz

Wenige machen den großen Gewinn
Viele, viele sehen
in der Zukunft kaum noch Sinn

Wenn die meisten Menschen das nicht wollen
Müssen wir Felsen von Gräbern rollen
So viele wollten doch wir kämen
noch einmal davon …
Einen Ausweg gäbe es vielleicht:
Kommunikation …
( Oder wie sonst gelingt letztlich Revolution?)
Und was stößt denn letztlich
Die Mächtigen vom Thron?

( Ich sag ihr jeden Tag: „Kassandra, sei endlich still! “
Doch sie diktiert mir fast im Schlaf,
Worte, die nicht jeder will …)
Sorry …
Aber trotzdem!!

 

 

Große Distel

Schwester Distel
Ich schau dich an …
Du bist so schön
wie ein Stern!
Leuchtest mir entgegen aus einem Stückchen unberührter Wiese
Ich kann nicht anders :
Ich hab dich gern !
Wenn du auch fast unberührbar bist …
So heilst du doch
Mit deinen Wurzeln viele Leiden
Doch Übergriffe sollte man vermeiden …
Ich werde dich besuchen
Staunend stille stehen
Und mich in deinem weiter wachsen
Selber sehen

es wird sie nicht hindern
wieder zu wachsen
meine schwester distel
wurde brutal überfahren
scheinbar vernichtet
für immer
ausgerottet
nur die wurzeln sind
unausrottbar
sie wird zeit brauchen
die plattgewalzte erde zu durchstoßen
und neu beginnen
sehr zart
immer und immer wieder

und mir auch darin beispiel sein

🌱🌱🌱🌱🌱🌱🌱Für alle, die sich gewaltsam überfahren fühlen und es auch sind! Und das sind Viele! 

🌱🌱🌱🌱🌱🌱🌱🌱

Die wunderschöne Distelwiese ist vorerst zerstört worden, im Zuge der Abholzung der Knicks … Ich wollte den Distelstern  besuchen und ihn beim Wachsen beobachten. Die Distel war so schön und mir ein Beispiel…

🌱🌱🌱🌱🌱

schreibe frieden
singe frieden
lebe frieden
bringe frieden
sei ein bote weit und breit
fliege leicht durch raum und zeit
und verkünde allumfassend
wege zu mehr menschlichkeit
gib nicht auf
ein kind zu sein
heiße wünsche –
herzen rein …

so könnten wir
so werden wir
füreinander
engel sein

🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️

Kraniche fliegen …
Fliegen leicht …
Schweben
So würde ich sehr gerne
Frieden leben …

🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️

 

 

Nicht Rache üben
Ohne Rache weitergehn
Lieber vermitteln

(Haiku)

 

 

Mitleid
ist eine starke Kraft
die Verstehen schenkt
Und Hilfe schafft

Sie öffnet unsere harte Hand
weil die Liebe uns verband
mit aller Kreatur der Erde
auf das allumfassend
Friede werde.

 

Es ist die Kraft im leisen Säuseln
Es ist der Sturm im Wellenkräuseln
Es ist das Wachstum in der Stille
Vielleicht in Krisen neuer Wille
Es ist im Horizont das Jetzt und Hier
Es ist mit mir allein das Wir
Im kleinsten Sandkorn alles Glück
Es ist sanfte Weg zurück

 

 

Friedenstaube gezeichnet
durch alles hindurch
begleite ich dich
bin dabei
was es auch sei
du findest mich
auch in dir selbst
ich lasse mich finden
oft erscheine ich
himmelblau
aber sei sicher
ich bin auch im dunkeln
durch alles hindurch
begleite ich dich
bin dabei
was es auch sei
du findest mich
auch in dir selbst
ich lasse mich finden
oft erscheine ich
himmelblau
aber sei sicher
ich bin auch im dunkeln

Der Himmel spiegelt sich
bis in die Niederungen
wo auch immer eine Seele sich   hat durchgerungen
Wie  ruhiges Wasser zu sein
Weich
Gewaltfrei
Rein

💧💧💧💧💧

„Wir wollen wie das Wasser sein. Das weiche Wasser bricht den Stein .“ ( Bots)

💧💧💧💙💙

#wasser

https://www.youtube.com/watch?v=G5Hlqjb26Ug

(Ihr könnt gerne beim Weiterlesen auch das Lied hören, wenn Ihr möchtet …)

 

 

Bäume Brechen von den Klippen stürzen haltlos auf den Strand
Klippen können sie nicht stützen denn die Klippen sind aus Sand

Sie versuchen sich zu halten saugen mühsam ihre Kraft
aus dem ausgelaugten Boden ziehen Sie den letzten Saft.

Und das Meer steigt immer höher reicht bis an ihr Herz hinan
untergräbt die sandigen Klippen
Alle alle kommen dran.

Unsre Küsten nehmen Schaden
Denn die Pole schmelzen ab
Und zu spät kommt aller Jammer
Weil es keine Einsicht gab.

Bald schon ist der Wald verschwunden
Der so malerisch dort stand ….
Frieden in den Geist uns senkte …

Und der Sturm fegt über’s Land…

 

 

 

 

Abend
ward bald
kommt die Nacht
schlafen geht die Welt …

Ich wünschte sehr
Es sei die Wacht
Über sie bestellt!

Zu Viele wachen
Schlafen nicht …
Weil sie die Angst so hart anficht …

Ich wünschte mir
Wir alle könnten schlafen …
In verdienter Ruh …
Und ein Friedensengel
Deckte sanft uns zu …

🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🕊️🤍🤍

#weltentfalten von @weltentfalten
#nachtwache

 

 

Bücherstapel

Die Erfindung des Lebens (Bookpoem)

Du sollst nicht begehren
Die dunkle Seite der Liebe
Ein rundherum tolles Land
Mit dem Rücken zur Wand
Krieg und Frieden
Elternland
Unter der Drachenwand

🌱🌱🌱🌱📚📚📚
Ich konnte der Versuchung noch ein #bookpoem23 zusammenzustellen nicht widerstehen.  .

📚📚📚🌱🌱

Die Bücher :

Hans-Josef Ortheil:
Die Erfindung des Lebens

Rafik Schami:
Die dunkle Seite der Liebe

Batya Gur:
Du sollst nicht begehren

Frank McCourt:
Ein rundherum tolles Land

Klaus Kordon:
Mit dem Rücken zur Wand

Lew Tolstoi:
Krieg und Frieden

Aharon Appelfeld:
Elternland

Arno Geiger:
Unter der Drachenwand

Ihr seht, wie man ein Bookpoem machen kann … Schaut bei euren Büchern nach und lasst Euch von den Titeln inspirieren … Gleichzeitig werdet Ihr neu auf diese Bücherschätze aufmerksam …

 

Ich war noch klein
Und träumte Vater – Mutter – Kind
und das ich jemandes Königin sei …
Der käme sozusagen mit dem Wind
und alles Schwarze, Schwere sei vorbei …

Ich träumte, alle Menschen könnten zu Geschwistern werden …
würden sie nur einmal auf mich hören …
Ich träumte schon als Kind vom Himmelsklang auf Erden …

Ich träumte groß, es war wie ein Versprechen …
Der Klang schon fast in meinen Ohren bebte.
Doch als ich immer länger lebte
und es traf nicht ein …
wurden alle bunten Träume klein …
Und die Enttäuschung in mir groß …
So viele fragten mich: „Was ist denn los?“
Ich stürzte ab –
Gebrochen ist gebrochen –
und wurde anders mir versprochen …

 

 

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
dass ich so traurig bin?
Der Hunger so vieler Menschen
Geht mir nicht aus dem Sinn …
Die Luft brennt heiß
Und verödet Meere, Flüsse und Wald
und wenn wir nicht sehr schnell handeln,
verhungern Viele sehr bald …

Sie tragen Wasserkrüge Kilometer weit …
Für ihre kleinen Kinder – weder Brot noch Zeit …
Vor ihren Augen flimmert’s,
der Ohnmacht sind sie nah,
doch aus unsern reichen Ländern ist Niemand für Sie da.

Ich kann mich dagegen nicht wehren,
die Trauer ist riesengroß!
Wenn so Viele sich verzehren
lässt es mich nicht los …
Ich hadere, suche und frage:
Wie könnte es noch geschehn,
dass wir auf der schönen Erde bessere Tage sehn?

Der Frühling blüht uns hier so milde,
so süß der Blütenduft
Und uns umfächelt leise
zarte, laue Luft
Doch bitte: nicht vergessen!
Millionen Menschen in Not!
Sonst wär der Genuss vermessen …
Den Anderen blüht der Tod …

😳_________________________
Dieses Gedicht war sozusagen ein innerer Auftrag … Es schrieb sich in einem Rutsch aus mir heraus oder in mich hinein …
Wie auch immer, es sollte wohl sein …
Es kann gesungen werden nach der Melodie zu Heinrich Heines Gedicht: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten …
Von ihm habe ich auch die ersten beiden Zeilen geliehen.
Ich glaube, er hätte Verständnis…

_________________________😳

 

Wasser so kostbar
Mögen wir es erhalten
Und darum kämpfen

Niemand auf der Welt
Soll schmachten und verdursten
In heißen Wüsten

(Ein Haikugedicht  … )

 

 

Maiglöckchen
läuten duftig, leise
Frieden ein …
Die Amsel, die im blühenden Birnbaum wohnt
stimmt ein
die alte Magnolie, die in der Mitte des Gartens thront
Das Ehrenpreis mit seinem zarten blauen Lied
Der Kranich mit lautem Ruf
wenn er seine Kreise zieht….
Apfel und Kirschblüten
schütten Schönheit aus …
Nur die Völker treten aus dem Friedenskreislauf aus –

Wünsche mir so sehr
Das Maiglöckchen Läuten
Könnte den Frieden für alle bedeuten
Dass Frühlingsfreude und Achtsamkeit
uns bereiten zur Gerechtigkeit

 

 

Eckernföreder Bucht im Abendlicht

Seesternnacht

Ich weiß nicht
Was ist eine Seesternnacht?
Habe den Morgen am Ufer verbracht
In die Weite geschaut und nachgedacht …
Ich mag die Meeressterne gerne
Wenn ich durchs seichte, warme Wasser geh
Und den Himmel auf Erden seh …
Anstatt den Kopf nach oben zu biegen
Seh ich Sterne mir zu Füßen liegen …
Als wären sie herabgefallen
Gerade vor mich hin …
Der Himmel spiegelt sich und gerade jetzt, ganz kurz, macht alles einen Sinn …
Ich leg einen kleinen Stern auf meine Hand
Dankbar dass er für mich heute morgen
Himmel und Erde verband …
Hat mir Hoffnung für alle gebracht …
Ganz kurz
Am Jungmannsufer …
Nach der Seesternnacht

 

 

Ich hoffe, diese kleine Friedenslyrikreise hat euch Freude gemacht …

Es folgt mehr … Viele Gedichte sind letztes und dieses Jahr entstanden …

Herzliche Grüße

Portraitfoto

Zum Schluss noch einen Link als Geschenk: Reinhard Mey und Freunde singen zu seinem 80. Geburtstag:

„Nein, meine Söhne geb ich nicht!“  https://www.youtube.com/watch?v=1q-Ga3myTP4

Wenn Ihr mögt, lest gerne weiter.. z. B. Die Herbstleuchtfeuer https://petras-lyrik-blog.de/herbstleuchtfeuer/