Essen, Fußgängerzone 1973

September 14 Essen, Fußgängerzone 1973 Jeden Morgen wurde Willi aus seiner engen, vermieften Wohnung in die Fußgängerzone, Kettwiger Straße, gebracht. Sein Standort war zwischen der großen Buchhandlung Baedeker, vormals Jordan und dem alten, vornehmen Kaufhaus Peek&Cloppenburg, vormals Gustav Blum. Hier wurde er auf seinem kleinen Rollwagen, auf dem er ohne Beine mehr stand als saß, weiterlesen…

Lenchens Weihnachten

Lenchens Weihnachten Es fällt mir nicht leicht, über meine Kinderweihnachten zu schreiben. Es kann nicht einfach eine Geschichte werden. Ich möchte ausdrücken, was sich für mich als kleines und größer werdendes Kind immer wiederholt hat, mit geringen Abwandlungen, und was auch immer noch mein Empfinden zu Weihnachten hin prägt und mich, gerade an Weihnachten, in weiterlesen…

Der Neunte Elfte

Der neunte Elfte ist in Deutschland ein Erinnerungstag, ein Gedenktag, ein Feiertag. Manche nenne ihn „Schicksaltag“. Am 9.11.1848 wurde der Demokrat Robert Blum von Truppen der Gegendemonstration erschossen. Am 9.11.1918 begann die erste deutsche Republik Am 9.11.1938 war die Reichspogromnacht, in der 267 Synagogen und 7000 jüdische Geschäfte in Brand gesetzt und geplündert wurden und weiterlesen…

Kumpel Hans

Mein Papa der Kumpel und ich „Was heißt hier psychisch krank? Oft sitzen die Sensibelsten in Psychiatrien als Spiegel einer Gesellschaft.“ aus einem Leserbrief der Zeitung „Publik Forum“ Ausgebrannt Das Leben ist ein Feuer. Nicht Asche, Schlacke bin ich. Spröde und ohne brennbare Substanz. Nun wärmt mich die Glut. Ich werde überleben Johann Kremer   weiterlesen…

Nachbarn im Haus, Engelbertstraße 51

  Nachbarn im Haus, Engelbertstraße 51 Ich wohnte in dem Haus Engelbertstraße 51 von 1957 bis 1971, zu einer Zeit also, wo alle meine Freundinnen und Mitschülerinnen in neueren oder doch renovierten Wohnungen oder gar Häusern wohnten, einige wenige Kinder aus meinem Häuserblock ausgenommen. Für sie war es oft nicht nachvollziehbar, wie wir uns dort weiterlesen…

Im Pott

  Im Pott Ich fahre durch Schnee ins Ruhrgebiet ein. Mein Rücken tut weh Schrebergärten, Förderturm und Feld, Lagerhallen, dazwischen Kohlenberge, vertraut ist mir diese Welt. Doch meine müden Augen sehen nun viel Andres hinter dem Vertrauten stehen. Wie viele Völker schmolzen hier zusammen? Wie viele Juden hofften hier auf neuen Ort? Wie viel Neues weiterlesen…