21.8.16
Wenn ich die Augen schließe
erglänzt in mir
das Meer
silbern, grau-grün, blau-grün
blau, grün
mit weißer, schaumiger Gischt.
Die runden Kiesel glänzen, glitzern,
der feine Sand, der grobe, raue, dunkle, glitzernde
Sand, Steinchen.
Rot erglüht der Horizont
Abends, wird dann dunkel.
Es ist rau und wild mit aufgewühltem Grund –
seidig, zart und durchsichtig.
Geheimnisvoll.
Stößt ab und zieht an,
nimmt mich schließlich
in seine Arme
August 16
Was hat mein Herz berührt?
Der dunkle glitzernde Sand, rau unter meinen Füßen
Die weiße, schaumige Gischt, weich an meinen Füßen
Die tosenden, großen, ungebärdigen Wellen
Die salzigen Wiesen mit ihren Moosen und zarten Blumen
Der Hund in meinem Arm
Das Häuschen mit Terrasse … und den vielen Fenstern …
Die Wolken, die Sonne
„The briar and the rose“
„Your tears will flow to make love grow –
the briar and the rose.“
August 16
Meer, Meer, Meer
und Horizont … meterhohe Wellen,
stürmischer Wind
sprüht feine Gischt in die Luft
ein feiner Salzfilm liegt
im Handumdrehen klebrig
auf unserer Haut, auf den Brillengläsern … und
die Hunde zittern
am Strand. Ist das ein Sommer?!
Wir genießen es trotzdem, lecken
das Salz von den Lippen,
schauen aufs Wasser, reden
wenig …
gut so!!
… und dann ans Meer …
Noch nie sah ich das Meer so schön
Ein sanfter Traum
in hellblauer Seide
Ich tauche in sie hinein
Sie nahm mich auf – zärtlich
Endlich vereint.
Dann verfärbte sich alles
in der Abendsonne
lila – orange – silbern – rot
und immer noch: Blau
Es glühte am Himmel
so zarte Wasserfarben
zartrosa auf der Sonnenseite
Auf der Nachtseite edles Silber
Magisch-märchenhaft – die Menschen am Strand
wurden kleiner Teil des Ganzen staunend
Die Geräusche mit weniger Widerhall
Die Wasservögel nahmen Platz im Sand
Die Kielselmusik
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
zwischen den
Wellen
Schäumen _ _ _ _ schäumen
weiß an Land
auf Sand
ein glattgeschliffener
Stein
in meiner Hand
Zwischen den Dünenbergen
Stille
Das graugrüne Meer
Von Weitem
Kaum noch ein Rauschen –
Sitzen im Salzwiesengras
Auf die Stille lauschen
9.8.17 vor der Fahrt zum sterbenden Karl
Meer
Du heilst mich
mit den Meeresfarben
den Himmelsfarben
Blau-Türkis
Blau-grau
Mein Körper sehnt sich
von dir getränkt zu werden
Meine Seele nach dem Horizont
und immer weiter
Juli 18
Symbol der Freiheit
ist
ein unverstellter Horizont
Ich schreite auf weichem
Meerboden ins Meer hinein
bis zum Hals
und
schwimme auf dem Rücken
wieder hinaus
immer mit dem Blick zum
wunderbaren unverstellten
Horizont
Geschenke von heute morgen
Ein Lied aus Wind in Wipfelspitzen
Kiesel klirren in den Wellen
Schwalben schwirrend um mich flitzen
und die Riesenwellen schnellen
auf den Sand
wo ich heute morgen stand
wo ich Muscheln, Krebspanzer, Steine, Algen fand –
ich war wie ein spielendes Kind
ganz eins mit mir
die Haare im Wind
Für Heute einige kleine Meergedichte, von denen es noch mehr gibt …
Sie sind an Nord- und Ostsee entstanden. Wenn ich einen Meerspaziergang mache, kann ich oft ganz bei mir ankommen, wie ein Kind, das ins Spiel versunken ist.
Die meterhohen Wellen und die Kielselmusik, sowie die sehr glatt geschliffenen Kiesel und den schwarzen, rauen Sand erlebte ich zum ersten Mal in Dänemark an der Nordseeküste.
Das Meer „wie Seide“ mit den wunderbaren blaugrünen Farbtönen und den magischen Abendfarben erlebe ich hier an unserer Ostseeküste.
Der Horizont ist mit das Schönste und Erfüllendste, was es für mich gibt. Er symbolisiert wirklich ein Stück Unendlichkeit, Sehnsucht und Hoffnung, Freiheit, Utopie und auch Entspannung.
Natürlich ist das Meer und seine Küsten bedroht, wir wissen es alle. An den Steilküsten der Ostsee kann man auf einem Meerspaziergang beobachten , wie das Meer immer höher steigt und die Küsten abzutragen beginnt, wie durch starke Regen und Stürme die Küsten abbrechen, Bäume auf den Strand stürzen. „Wie immer schon“, könnte man sagen. Aber stärker und viel schneller als „immer schon“.
Wenn Ihr mögt, schaut
euch gerne einmal eine “ Sand Dokumentation“ an. Momentan gibt es auch eine in der ARD Mediathek. Hier die You Tube Adresse:
https://www.youtube.com/results?search_query=sand+doku+arte
Und gerne füge ich natürlich das Lied von Reinhard Mey ein : „Das Meer“
hört und schaut das Lied und seinen Meerspaziergang gerne zweieinhalb Minuten an:
Still zu stehen am Meer oder im Wald, in einer anderen Landschaft, in den Bergen zum Beispiel, und zu lauschen und zu schauen, ohne schnell weiterkommen zu wollen, kann heilsam sein. Außerdem verstärkt die intensivere Wahrnehmung der Natur das Mitgefühl mit ihrem Leiden durch unsere menschlichen Misshandlungen und das natürliche Bedürfnis, Verantwortung für ihren Erhalt zu übernehmen. Hier verlinke ich deshalb nochmals ein kleines Gedicht von mir: „Meine Seele hat es nicht eilig …“
https://petras-lyrik-blog.de/nicht-eilig/
Einen schönen Restsommer Euch allen, mit so manchem Meerspaziergang!