Regentag
Als Schwerverletzte von
Schwerverletzten
ans Licht gebracht –
Ströme von Tränen
prasseln auf uns.
Von Krieg, Armut, Verlassenheit
Gehässigkeit
gezeichnet
teilen wir weiter aus:
Krieg, Armut, Verlassenheit, Gehässigkeit.
Dennoch: Hoffnung!
Das Licht kann nur größer werden,
der Regen prasselt nicht ewig
aus schwarzen Wolken auf uns.
Wir werden weniger austeilen von
all dem Schrecken,
weil das Licht schon größer ist!
„Er heilte sie alle“
Oktober 2011
Geschichte aufschreiben
Ich schreibe
eine Geschichte auf,
die ich so oft hörte..
schreibe, wie Mama war,
wie ich entstand,
wie ich dann störte…
Wie Mama sich ergab,
dann auch viel kämpfte
und sich empörte…
Möge es mir helfen, zu verstehen,
warum meine inneren Kinder
immer wieder gehen…
Mögen sie doch bleiben,
von mir aus in mir weinen –
ich will sie lieben und trösten, die Kleinen
Und weiterschreiben.
Okt. 14
Sogenannte Wohlstandskinder
Dem Krieg begegnete ich damals
auf Schritt und Tritt
Der Krieg, der Krieg ging immer mit
Der Krieg von früher und der,
der heute war –
Der Krieg, der Krieg
war immer da
Atombomben
bedrohten mich in meinem Bett
Von Ost und West
Krieg war im Kinderbett –
Kein Nest
Alte Nazis
warn immer noch da,
Die Erwachsenen Angst –
Der Krieg war so nah!
Der Krieg war in uns,
in all unsren Zellen –
Auch wir hatten Angst!
Der Krieg schlug Wellen
Und Leute!
Der Krieg ist immer noch da!
Auch in unsren Kindern gärt es noch –
Und wieder rollen Panzer, es ist wirklich wahr!
Dem Krieg, dem Krieg begegne ich heute.
21.5.11
Kinder wachsen an ihren Geheimnissen
oder sie werden erdrückt.
Sie spalten sie ab und werden verrückt.
Ihre Teile irren verlassen umher
und dürfen nicht sein –
wer holt, bringt oder führt sie sanft
wieder ins Haus hinein?
Mai 14
Autobiografisches Schreiben
Der Stoff, aus dem die Träume sind,
auch, wenn es flüchtige Schäume sind;
Der Stoff, aus dem die Bäume sind,
umhüllt, was ich in Räumen find:
Leben
Das sich in Träumen
Schäumen
Bäumen
Räumen
vollzieht
Und plötzlich bin ich nicht mehr blind.
Schreib weiter
Träume und
Schäume
Bäume und
Räume
erbeben voll Leben
Der Stoff, aus dem mein Leben ist
Der Stoff, der meine Seele frisst…
Er wird vielleicht zu seiner Zeit
Was Neues, das man nicht vergisst.
Erinnerungen werden zum
Jetzt und Hier
Kleine Kinder aus meinen Träumen
Kommt zu mir!