Es fährt ein Zug nach Nirgendwo
Und ich bin Passagier
Nirgendwo ist Ewigkeit
Ewigkeit ist Jetzt und hier
Oktober 2018
Lebe doch endlich im Augenblick,
Weil du nichts Anderes hast!
Du sonst die Liebe, die Heimat verpasst …
Heimat, wo fühle ich sie?
Hier auf der Erde
Im siebten Himmel sein …
Dann ist der Himmel dein.
23.11.17
Die Medizin
Stunden, in denen ich mich sammle
und in mich hineinlebe
Ich klare auf
Werde mir durchsichtig
kann mich beruhigen, korrigieren
Gottes Liebe, mein tiefes Herz, den Geist, den Mut in mir
spüren
Die Schönheit des Lebens!
Es hat keinen Wert, sich zu sorgen
Es hat Wert, sich anzuvertrauen
Gott, dem Leben, der inneren Stimme
Und loszulassen
Oktober 2017
Der Fels
Ich bin wie ein Stein, Fels auf dem Berg, am Meer.
Ich liege immer gleich, ruhig und schwer.
Mit mir kannst du Fundamente, Mauern bauen,
ich scheine unvergänglich, verlässlich, du kannst mir trauen.
Doch meine Substanz ist Salz, Sand, Erde
und am Ende unterliege auch ich
dem Stirb und Werde.
Ich scheine unbeweglich, kalt –
doch bist du still bei mir hörst du mein Singen,
ich heile dich mit leisem Schwingen
und mit Schönheit – schau mich an!
In meiner glänzendsten Form erwecke ich Begierde
und ich bin eine Zierde.
Oktober 2017
Die Wolke
Ich bin … wie die Wolke getrieben vom Wind
im Himmel schwebend
mich anvertrauend wie ein Kind
Ich zerfließe und wechsle die Form
mein Dasein bekommt ein andres Gesicht
aber vernichtet wird es nicht
Und ist die Zeit reif so regne ich ab
schwer oder seicht
bin nicht mehr da
ganz leicht
Ich tränke die Erde
fülle Seen Flüsse und Meere
als ob ich ein Segen wäre
und –
zu gegebener Zeit wieder Wolke werde
17.7.2021
Sieben Schwäne
Sieben Schwäne schwammen im blaugrünen Meer
ließen sich wiegen, tragen –
da begannen sie plötzlich, sich nach dem Sinn zu fragen.
Der Erste sprach: „Wo führt das hin?,
dies Schwimmen, dies geschaukelt Werden?
Ich weiß es nicht – was ist der Sinn?“
Der zweite sagte: „Sag mal ehrlich,
wir leben so ganz schön gefährlich …“
Der Dritte wusste nicht: Was bringt das ein?
Der Gewinn war ihm zu klein.
Der Vierte grübelte: Wo käm das her?
Ob schon ein Vorfahr so gewesen wär?
Der fünfte wollte schließlich auf den Strand.
Das wär´s doch: Dort zu leben, im warmen Sand …
Der sechste sorgte sich sehr um die Erde:
Ob sie wohl so gerettet werde?
Dem Siebten kam das alles spanisch vor,
er stimmte nicht mit ein in diesen Chor:
Er ließ sich schaukeln, träumte vor sich hin
und schnatterte ein Liedchen auf den sogenannten „Sinn“.
März 2019
Ich spreche
wie ein Vogel singt
wie ein Bächlein plätschert
wie das Windlied klingt
Die Bedeutung zählt nicht so sehr
eher so viel wie das Rauschen am Meer
das Klirren der Kiesel im Wellengang
das Grillenzirpen
der Sternenklang
Erfahrungen mit meiner Stimme
Meine Stimme schwinge
Singe, mein Geist
Mein Körper vibriere und klinge
Mein Herz zu Dir hinreist.
Mach auf den ganzen Raum!
Mach weit
Empfang aus der Tiefe und Höhe wie im Traum
Ewigkeit.
Vorfahren
Ich komme nirgendwo her
und gehe nirgendwo hin.
Ohne Grund, ohne Halt, verloren –
Ich weiß nicht, wer ich bin.
Wie wichtig ist das, was war?
Vergangen, verrottet zu Staub …
Ich bin nur heute da
mit Sonne, Blumen und Laub.
Ich komme irgendwo her
und gehe irgendwo hin,
doch das, was ich heute lebe,
ist mein Lebenssinn.
2020
Es war, wie es war
Es ist, wie es ist
Es wird sein, wie es sein wird
Was nützt: Es könnte sein …
Könnte es sein?
Was wäre, wenn?
Immer wieder bei der Liebe landen
Immer wieder zum überraschenden Leben stehen …
Sie sprechen für sich, die kleinen Gedichte, entsprungen aus Gedanken, Erfahrungen, Gefühlen. Kleine Anklänge an „Ewigkeit“, die uns immer umgibt, in der wir schwimmen, wie Fische im Meer, die unser Urgrund ist und genau das, was uns im Moment begegnet.
Dazu passt der Beitrag über die Stille:
https://petras-lyrik-blog.de/lass-die-stille-klingen/
Hier wiegen sich einige Schwäne in der Ostsee …:
https://www.youtube.com/watch?v=w-yqf2av4WU